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Concert review | Frankfurter Neue Presse (01-12-2009)


Der eigentliche Höhepunkt jedoch war nach der Pause zu erleben. Das Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll, op. 11, war für das Kammerorchester umgearbeitet worden von Johann Letussé. In dieser Form war dieses Werk damit erstmals zu hören – und es war eine gelungene Umsetzung. Die Fülle eines großen Orchesters blieb erhalten, die Komplexität innerhalb des Orchesters ebenso.
Die Solistin Eugene Choi verzauberte mit einem gefühlvollen, teils energischen Spiel das Publikum. Und da waren sie, die zärtlich verspielten Passagen, für die Chopin weltweit so geliebt wird. Technische Brillanz auch in den komplexen gegenläufigen Sequenzen. Ihre Hände wogten wie Wellen in der tosenden Brandung über die Tasten und im zweiten Satz geht sie völlig versonnen in dem träumerischen, fast sphärischen Larghetto auf – keine Note stört dabei, denn sie spielt natürlich auswendig und ist in diesem Moment selbst Musik.
So hatte der Abend etwas Erhabenes, am Ende erschollen Bravo-Rufe und erst nach einer Zugabe gaben sich die Zuhörer in der voll besetzten Schlosskirche zufrieden.