Concert review | Taunuszeitung / Frankfurter Neue Presse (23-10-2014)
23.10.2014 03:00 | Dieter Hintermeier
Mazurkas und Balladen in Vollendung
Usinger Land
Ein Konzert, wie man es sich wünscht: Die Pianistin Eugene Choi wusste mit ihrer herausragenden Technik zu brillieren und Chopin dem Publikum nahe zu bringen.
„Es war wunderbar“, sagte Oliver Grundl nach dem Chopin-Konzert der koreanischen Pianistin Eugene Choi im voll besetzten Saal der Usinger Hugenottenkirche über die Künstlerin. Der Regionalfilialleiter der Taunus Sparkasse bedauerte im Nachhinein sogar, dass er nicht selbst das Klavierspielen erlernt habe. Sehr angetan vom Auftritt der Künstlerin zeigte sich auch Christa Liese. „Das Konzert hat mich sehr beeindruckt“, sagte die Gattin des Stadtverordnetenvorstehers Gerhard Liese.
Vor dem Gedenkkonzert aus Anlass des 165. Todestag des Komponisten Fryderyk Chopin durfte Usingens Bürgermeister Steffen Wernard (CDU) zahlreiche Ehrengäste begrüßen, die sich das wohl einmalige Ereignis nicht entgehen lassen wollten. „Dieses Konzert dokumentiert den kulturellen Stellenwert Usingens im Hochtaunuskreis“, stellte er fest. Besonderes Lob gab es vom Rathauschef für Ilse Schwarz-Schiller, Ehrenpräsidentin der Chopin-Gesellschaft Taunus mit Sitz in Oberursel, die das Gedenkkonzert mit der renommierten Pianistin Choi nach Usingen gebracht hatte.
Choi selbst wusste an diesem Abend mit ihrer herausragenden Technik zu brillieren und Chopin dem Publikum nahe zu bringen. Hochkonzentriert ging die Pianistin dabei zu Werke, wobei sie das theatralische Element gekonnt einsetzte.
Dominierendes Element ihres Programms in der Usinger Hugenottenkirche waren Chopins Mazurkas. International bekannt wurde die Mazurka durch Chopin, der 51 Mazurkas für Klavier komponierte und diesen Tanz damit auch in die Kunstmusik einführte. Zu den Marzurkas hatte Choi unter anderem noch verschiedene Balladen Chopins in ihr Programm aufgenommen. In Usingen demonstrierte sie ihr profundes musikalisches Verständnis und ihre pianistische Brillanz, ergänzt durch einen kraftvollen Anschlag und ihr temperamentvolles plastisches Spiel mit der dazugehörigen Souveränität. Was für eine musikalische Hochkaräterin in der Buchfinkenstadt zu Gast war, dokumentieren auch Chois zahlreiche Gewinne bei Klavierwettbewerben.
Dieses einmaligen Konzert haben die Musikliebhaber ohne Frage Ilse Schwarz-Schiller zu verdanken. Die Klavierpädagogin hatte nämlich 1979 im Rahmen von Hauskonzerten die Wurzeln der späteren Chopin-Gesellschaft gelegt, die 2010 ihr 25-jähriges Bestehen feierte. „Die Aufgabe der Gesellschaft besteht in der Pflege der Werke Chopins, der Heranführung an sein Umfeld, der Durchführung von Gedenkfeiern, Konzerten mit bedeutenden Chopin-Interpreten und jungen herausragenden Künstlern sowie Preisträgern aus aller Welt“, erläuterte die Ehrenpräsidentin der Chopin-Gesellschaft Taunus.